Das Klosterleben - Eine Schule der Dankbarkeit
- paulineocist
- vor 5 Tagen
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Dankbarkeit ist eine Haltung, die das Leben verwandelt. Im Kloster wird sie nicht nur gelehrt, sondern täglich gelebt. Das gemeinsame Leben, der Rhythmus des Gebets und die Einfachheit des Alltags machen das Kloster zu einer besonderen Schule für Dankbarkeit.
1. Die Eucharistie – Herzstück der Dankbarkeit
Im Zentrum unseres klösterlichen Lebens steht die tägliche Eucharistiefeier. Schon das Wort „Eucharistie“ bedeutet Danksagung. Hier danken wir Gott für das größte Geschenk: Er hat seinen Sohn zu unserer Erlösung gesandt. In jeder Messe bringen wir unseren Dank dar – für Jesu bleibende Gegenwart, für seine Liebe und für die Gemeinschaft, die er stiftet. Die Eucharistie erinnert uns daran, dass alles, was wir sind und haben, letztlich Geschenk ist.
2. Dankbarkeit für das Sichtbare und Unsichtbare
Es sind oft die kleinen, alltäglichen Dinge, für die wir im Kloster besonders dankbar werden:
In einem schönen, alten Haus zu wohnen, das seit Jahrhunderten „durchbetet“ wird.
Jederzeit trockenen Fußes in die Kirche gehen zu können, weil alles miteinander verbunden ist.
Die Gemeinschaft mit Schwestern, die schon vor uns hier gelebt und gebetet haben – und mit denen, die jetzt mit uns auf dem Weg sind.
Dieses Bewusstsein für die Geschichte und die Gegenwart unserer Gemeinschaft erfüllt mich mit Dankbarkeit – für die Menschen, die mit mir Gott suchen, mit mir Sein Lob singen, beten und den Alltag teilen.
3. Dankbarkeit in der Gemeinschaft
Im Kloster trägt jede Schwester mit ihren Fähigkeiten zum gemeinsamen Leben bei. Ich muss nicht alles selbst machen – jemand kocht, eine andere wäscht, wieder eine andere kümmert sich um den Garten oder die Verwaltung. Jeder Beitrag ist wichtig und wertvoll. Das entlastet und schenkt Raum für Dankbarkeit: für die Gaben der anderen, für die gegenseitige Unterstützung und für das Wissen, dass ich Teil eines Ganzen bin.
4. Die Schule der Einfachheit
Unser Leben ist einfach. Wir haben kein eigenes Geld und können nicht einfach Dinge kaufen, wenn uns danach ist. Stattdessen überlegen wir: brauche ich das wirklich? Und erst wenn die Antwort hierauf "Ja" ist, dann bitten wir – und sind dankbar, wenn wir es bekommen. Diese Einfachheit lehrt uns, das Wesentliche zu schätzen: ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, Kleidung, Gemeinschaft, Zeit zum Gebet.
5. Dankbarkeit für das geistliche Wachstum
Das Klosterleben ist auch eine Schule für das Herz. Im Rhythmus von Gebet, Arbeit und Stille wächst eine tiefe Dankbarkeit für das, was Gott in uns wirkt – oft im Verborgenen. Wir lernen, auch für Herausforderungen und Entbehrungen dankbar zu sein, weil sie uns formen und uns näher zu Gott führen.
6. Weitere Aspekte der Dankbarkeit
Dankbarkeit für die Menschen, die uns von außen unterstützen – durch Gebet, Spenden oder praktische Hilfe.
Dankbarkeit für die Natur, die uns umgibt, und für die Schönheit der Schöpfung, die wir täglich erleben dürfen.
Dankbarkeit für die Freiheit, unser Leben ganz auf Gott auszurichten und mit anderen zu teilen.
Fazit
Das Klosterleben macht dankbar – für das Große und das Kleine, für das Sichtbare und das Unsichtbare, für das Geschenk der Gemeinschaft und für die Gegenwart Gottes in allem. Wer lernt, dankbar zu leben, entdeckt tiefes und erfüllendes Glück.
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